Haben Sie auch schon Prosecco in einer dieser schönen blauen Flaschen gekauft und dann feststellen müssen, dass die Flasche etwas verspricht, was der Inhalt nicht halten kann? Kein Wunder, denn seit 2009 sind in Italien die Flaschenfarben für Prosecco gesetzlich vorgeschrieben und blau gehört definitiv nicht dazu. Mit grösster Wahrscheinlichkeit haben Sie da einen "Frizzante" erwischt - max. 2,5 Bar Druck und mit exogener Imprägnierung durch Kohlensäure, die schneller verpufft als sie seinerzeit in den Most "reingeschossen" wurde. Oder aber der Traubenmost wurde in einem Tankwagen in ein Land gefahren, das diese Vorschriften nicht kennt und dort wiederum unter Zugabe exogener Kohlensäure in eine dieser blauen Putzmittelflaschen abgefüllt. In beiden Fällen hat das mit Qualität eher weniger zu tun, aber prickeln tut es zu Beginn schon irgendwie, ein bisschen. Bei einem richtigen Prosecco "Spumante" findet die Bildung der Kohlensäure entweder in der Flasche oder in Tanks statt (Charmat oder Martinotti Methode). Der Druck in der Flasche beläuft sich auf mindestens 3 Bar. Die Perle ist fein und hält sich nach dem Öffnen der Flasche über mehrere Stunden, mit Druckverschluss über mehrere Tage. Proseccos (eigentlich wäre der Plural richtig "Prosecci") aus 2 Regionen des Treviso dürfen das Prädikat DOCG tragen. Und genau ein solcher - und einer der Allerbesten aus dem Valdobbiadene - kommt diese Woche in meine Vinothek. Eine feine Frucht bestens austariert mit dezenter Säure und einer erstaunlich feinen und haltbaren Perlage. Für all diejenigen, die den überaus geschätzten Treviso extra dry aus dem gleichen Hause kennen, die gleiche Stylistik aber eben noch eine Stufe feiner und eleganter. Und Achtung, achten Sie genau auf die Bezeichnung Conegliano Superiore, es gibt noch einen weiteren extra dry des gleichen Hauses mit schwarzem Etikett.
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September 2022
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