eschätzte Weinfreundin, geschätzter Weinfreund
Letztes Jahr habe ich die Festtagszeit mit der Geschichte des Mönchs Dom Pérignon eingeleitet, der vor 300 Jahren bei der eher zufälligen Entstehung des Champagners ausrief " ich trinke Sterne ". Dieses Jahr will ich Ihnen eine Geschichte über Schweizer "Champagner", Friedrich Wilhelm III, König von Preussen und Jacqueline Bouvier Kennedy Onassis erzählen: Im Jahre 1811 gründeten zwei Brüder Bouvier in Neuenburg eine Weinkellerei und begannen - nach der traditionellen Méthode Champenoise - Schaumwein zu produzieren. Im Jahre 1831 wurden sie Hoflieferanten von Friedrich Wilhelm III, König von Preussen. Ein umso erstaunlicherer Erfolg, als dass das Preussische Königshaus schon früher unter Friedrich II, dem "alten Fritz", eine enorme Affinität zu Frankreich, seiner Kultur, seinen aufklärerischen Philosophen und Künsten entwickelt hatte und die Franzosen anerkannterweise auch den einen oder anderen passablen Schaumwein produzierten und heute noch produzieren. Zu diesem Erfolg mag auch die Tatsache beigetragen haben, dass der Kanton Neuenburg zwar am Wienerkongress 1815 als Kanton der Eidgenossenschaft aber auch als Preussisches Fürstentum anerkannt wurde - aber wir wollen nicht grübeln: Toll war es allemal, dass fuhrwerksweise aus dem Neuenburgischen ein hervorragender Schaumwein an den Preussischen Königshof gekarrt wurde. Die aus Frankreich eingewanderten Gebrüder Bouvier waren zudem direkte Verwandte einer der faszinierendsten Frauen des letzten Jahrhunderts: Jacqueline Lee Bouvier, später Jacqueline Kennedy, die Älteren unter uns erinnern sich - und meistens gerne. Das führte dazu, dass ab 1960 im weissen Haus - und damit zum zweiten mal auf höchster Ebene - der Schaumwein aus Neuenburg kredenzt wurde. Dass diese Erfolge nicht der Mauschelei in politischer und familiärer Zugewandtheit geschuldet waren, haben die Schaumweine des Hause Châtenay Bouvier mehrfach bewiesen: Unter anderem wurde der weisse "Bouvier brut" 2012 zum zweitbesten Wein der Schweiz gekürt. Champagner dürfen wir ja in der Schweiz Schaumweine nicht nennen, ich glaube das liegt daran, dass sie teilweise besser sind als das "soit disant" Original. Glauben Sie mir, sowohl der weisse Bouvier brut als auch der rosé Bouvier demi sec halten dem Vergleich mit Spitzenchampagnern stand. Natürlich ist mit Bouvier das Thema Schaumwein nicht erschöpft. Ich habe für Sie unter anderem den Franciacorta 61 von Berlucci, zwei tolle Crémants de Bourgogne von Bouillot, rosé und weisse Spitzenchampagner von Roederer und Jahrgangsprosecco (DOCG) aus dem Valdobbiadene und Treviso im Programm. Der Prosecco Cruner gewinnt regelmässig so alle 2 bis 3 Jahre die wesentlichste Prosecco Trophy Italiens. Ich lade Sie herzlich ein, diese Schaumweine kennen zu lernen.
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August 2024
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